Fragen und Antworten zum funktionalen Lebenslauf

Fragen und Antworten zum funktionalen Lebenslauf  

 

Der Lebenslauf ist ein fester Bestandteil bei einer Bewerbung. In aller Regel wird der Lebenslauf dabei als tabellarischer Lebenslauf eingereicht und die Daten werden entweder gegenchronologisch oder chronologisch angeordnet.  

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Doch selbst wenn der Lebenslauf optisch durchaus ansprechend aussieht und formal alle Anforderungen erfüllt, kann es passieren, dass er den Personaler nicht überzeugt.

Die Gründe hierfür können sehr vielfältig sein. So ist es beispielsweise möglich, dass der Bewerber zu wechselhaft erscheint, zu viele Brüche und Lücken in seinem Lebenslauf hat, seine berufliche Karriere keine wirkliche Entwicklung aufweist oder er keine Berufsstationen vorweisen kann, die zu der angestrebten Stelle passen.  

In all diesen Fällen kann es sinnvoll sein, den Lebenslauf nicht chronologisch anzuordnen, sondern einen funktionalen Lebenslauf einzureichen, denn der funktionale Lebenslauf stellt die Fähigkeiten und Kenntnisse des Bewerbers in den Mittelpunkt.  

 

Da viele diese Lebenslaufvariante nicht kennen, hier alle wichtigen Infos zum funktionalen Lebenslauf im Überblick:

 

 

Was ist ein funktionaler Lebenslauf? 

Bei einem chronologischen Lebenslauf steht die berufliche Entwicklung des Bewerbers im Vordergrund. Alle bisherigen berufsrelevanten Stationen werden in der zeitlichen Abfolge aufgeführt, bei der gegenchronologischen Variante beginnend mit der aktuellen Station und bei der klassischen Variante beginnend mit der ersten Station.  

Die Qualifikationen und Kenntnisse des Bewerbers ergeben sich aus den Beschreibungen seiner bisherigen Berufsstationen, die neben Zeitangaben die genaue Positionsbezeichnung und einige typische Aufgabenbeispiele in Stichworten enthalten.  

Dabei sollte die Entwicklung möglichst ohne Lücken aufgeführt werden. Bei einem funktionalen Lebenslauf hingegen spielt die zeitliche Abfolge nur eine untergeordnete Rolle. Hier geht es vielmehr darum, die Funktionen, Qualifikationen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen aufzuzeigen.  

Die Inhalte werden dabei nicht anhand von Daten, sondern anhand von Stichworten, die die Kenntnisse und Fähigkeiten beschreiben, angeordnet.  

 

Wie ist ein funktionaler Lebenslauf aufgebaut? 

Grundsätzlich wird auch der funktionale Lebenslauf sehr übersichtlich angeordnet, wobei die Absicht darin besteht, die Aufmerksamkeit des Leser direkt auf die Kenntnisse zu lenken, die der Bewerber mitbringt. Dabei kann die tabellarische Anordnung beibehalten werden.  

In diesem Fall würden in der linken Spalte Stichworte stehen, die die bisherigen Funktionen, die Qualifikationen und die Fähigkeiten beschreiben. In der rechten Spalte wären dann ausführlichere Angaben aufgeführt, die beschreiben, wann, wie und durch welche Aufgaben die Kenntnisse erworben wurden. Hierbei kann der Bewerber Daten und Angaben zu den bisherigen Arbeitgebern machen. Das bedeutet, in diesem Fall würde der Bewerber seine bisherigen Stationen so anordnen, dass sie zu den Stichworten passen, wobei jede Station nur einmal genannt wird.  

Möglich ist aber auch, auf die tabellarische Anordnung zu verzichten und stattdessen die Stichworte, die die Erfahrungen und Kenntnisse zusammenfassen, als Überschriften zu verwenden. Die Erläuterungen dazu werden dann stichwortartig gegliedert, wobei es sinnvoll ist, dabei mit Gliederungspunkten zu arbeiten, damit der Lebenslauf übersichtlich bleibt.  

War der Bewerber beispielsweise im Verkauf tätig, kann er als Stichwort „Erfahrung im Bereich Verkauf und Vertrieb“ verwenden und seine Kenntnisse durch Stichworte wie Verkaufserfahrung im Bereich von…, Einarbeitung neuer Mitarbeiter, persönliche Kundenbetreuung, serviceorientiertes Auftreten, selbstständige Durchführung von Bestellungen und Dokumentation von Lagerbeständen beschreiben.  

Auf Jahreszahlen und Angaben zu den Arbeitgebern wird bei dieser Anordnung meist verzichtet.   

 

Wann ist der funktionale Lebenslauf sinnvoll? 

Der funktionale Lebenslauf kann vor allem dann vorteilhaft sein, wenn:

 

·         die berufliche Karriere wenig geradlinig verlief oder der Bewerber bei vielen unterschiedlichen Arbeitgebern und in verschiedenen Branchen tätig war. Durch den funktionalen Lebenslauf können Brüche und Lücken viel besser kaschiert werden und fallen deutlich weniger ins Gewicht.

 

·         sich der Bewerber um eine Stelle bewirbt, für die er zwar keine praktische Berufserfahrung, aber die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringt.

 

·         der Bewerber nach einer längeren Auszeit wieder in den Berufsalltag zurückkehren möchte, seine aktuelle Position eher ungünstig ist oder nichts mit der angestrebten Stelle zu tun hat.

 

·         der Bewerber bislang bei nur einem oder sehr wenigen Arbeitgebern tätig war, aber umfangreiche Kenntnisse und Fähigkeiten erworben hat. Durch den funktionalen Lebenslauf kann er viel ausführlicher auf diese Qualifikationen eingehen. 

 

·         der Bewerber aufgrund seiner langjährigen und vielschichtigen Berufserfahrung seine Fähigkeiten und Kompetenzen besonders betonen möchte.  

 

Wann ist der funktionale Lebenslauf eher ungeeignet? 

Generell sorgt der funktionale Lebenslauf häufig für einen Überraschungseffekt, denn die meisten Personaler erwarten einen chronologischen Lebenslauf.

 

Dies muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, allerdings ist der funktionale Lebenslauf nicht empfehlenswert, wenn:

 

·         die Karriere des Bewerbers sehr geradlinig verlief und eine stetige Weiterentwicklung aufweist. Durch den funktionalen Lebenslauf würde die Entwicklung nämlich nicht mehr so deutlich werden.

 

·         die angestrebte Stelle sehr gut zu der aktuellen Position passt und die neuen Aufgaben auf den bisherigen Aufgaben aufbauen.

 

·         sich die Bewerbung an einen Arbeitgeber richtet, der aus einem konservativem Umfeld kommt und viel Wert auf traditionelle, klassische Bewerbungsmuster legt.

 

·      der momentane oder der letzte Arbeitgeber ein hohes Ansehen in der Branche genießt und beispielsweise für seine gute Ausbildung, die hohen Anforderungen bei der Auswahl seines Personals oder seine qualifizierten Mitarbeiter bekannt ist.

 

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