Wann ist eine Kurzbewerbung sinnvoll?

Wann ist eine Kurzbewerbung sinnvoll?

Eine klassische Bewerbung besteht aus dem Anschreiben und einer Mappe, in der sich der Lebenslauf, Zeugnisse und andere Qualifikationsnachweise befinden. Weil so eine Bewerbung den gesamten bisherigen Werdegang des Bewerbers dokumentiert, wird auch von den vollständigen Bewerbungsunterlagen gesprochen.

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Wann ist eine Kurzbewerbung sinnvoll

Eine Art Gegenstück dazu ist die Kurzbewerbung. Sie enthält nur ein kurzes Anschreiben und den Lebenslauf. Damit beschränkt sich die Kurzbewerbung auf die wesentlichen Informationen und bringt so das Wichtigste auf den Punkt.

Allerdings ist eine Kurzbewerbung nicht immer angebracht. Wir erklären, was eine Kurzbewerbung ausmacht und wann sie sinnvoll ist.

Was ist eine Kurzbewerbung genau?

Eine Kurzbewerbung ist im Prinzip das, was bei einem Artikel der Teaser und bei einem Film der Trailer ist. Sie liefert also eine Art Vorschau und fasst die entscheidenden Daten zusammen.

Das Ziel ist, den Empfänger auf den Punkt gebracht zu informieren, so dass er weiß, was ihn erwartet. Gleichzeitig soll die Kurzbewerbung das Interesse wecken, mehr zu erfahren.

In aller Regel besteht eine Kurzbewerbung nur aus einem Anschreiben und dem Lebenslauf. Weitere Anlagen wie Zeugnisse fallen weg. Oft beinhaltet eine Kurzbewerbung noch nicht mal ein Foto.

Allerdings gehen hier die Meinungen auseinander, denn ein gelungenes Bewerbungsfoto kann den positiven Eindruck verstärken. Immerhin kann sich der Empfänger so im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild vom Bewerber machen.

Generell werden zwei Varianten der Kurzbewerbung voneinander unterschieden. So gibt es zum einen die offene Kurzbewerbung. Sie ist recht allgemein gehalten und richtet sich nicht an ein spezielles Unternehmen. Oft bezieht sie sich auch nicht auf eine bestimmte Tätigkeit oder Position, sondern nur grob auf einen Arbeitsbereich. Zum anderen gibt es die initiative Kurzbewerbung.

Sie wird für ein bestimmtes Unternehmen erstellt und hat auch eine gewisse Tätigkeit im Visier. Verwendet wird die Initiativbewerbung in Kurzform hauptsächlich, wenn der Bewerber weiß, wo er arbeiten will, beim entsprechenden Unternehmen aber keine passenden Stellen ausgeschrieben sind.

Wie ist eine Kurzbewerbung aufgebaut?

Das Herzstück der Kurzbewerbung ist ein tabellarischer Lebenslauf. Er soll den Empfänger übersichtlich und kompakt über den Werdegang des Bewerbers informieren.

Die Eckdaten zur Person, die beruflichen Qualifikationen und die wichtigsten beruflichen Stationen reichen dabei aus. Es ist nicht notwendig, jede einzelne Station zu benennen und ausführlich zu erklären.

Eine Kurzbewerbung soll kurz und knackig auf den Punkt kommen. Der Lebenslauf ähnelt deshalb eher einem aussagekräftigen Kurzprofil und sollte auf keinen Fall länger sein als zwei Seiten.

Ergänzt wird der Lebenslauf durch ein Anschreiben. Da bei einer Kurzbewerbung oft nicht feststeht, auf welche Tätigkeit es am Ende hinausläuft, sollte das Anschreiben die wichtigsten Qualifikationen und die Motivation des Bewerbers in den Vordergrund stellen.

Allerdings sollte der Bewerber angeben, in welchem Bereich er gerne arbeiten oder welche Aufgaben er übernehmen möchte. Außerdem sollte er kurz begründen, warum er sich ausgerechnet bei diesem Unternehmen bewirbt.

Und der Bewerber sollte darauf hinweisen, dass er bei Interesse selbstverständlich eine vollständige Bewerbungsmappe nachreicht oder sich persönlich vorstellt.

Sowohl das Anschreiben als auch den Lebenslauf sollte der Bewerber von Hand unterschreiben. Die Unterschrift verleiht den Unterlagen eine persönliche Note. Und nebenbei wirkt die Kurzbewerbung weniger wie ein Massenbrief, den der Bewerber in größerer Stückzahl vorbereitet hat.

Zeugnisse, Referenzen, Arbeitsproben und ähnliche Unterlagen sollte der Bewerber komplett weglassen. Sie würden die Idee einer Kurzbewerbung verfehlen.

Zumal der Bewerber solche Dokumente immer noch nachreichen kann, wenn seine Kurzbewerbung auf Interesse stößt.

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Was gilt für die Optik einer Kurzbewerbung?

Eine Kurzbewerbung sollte sachlich und übersichtlich gestaltet sein. Ein schlichtes Design, das sich im Anschreiben und im Lebenslauf in einheitlicher Form wiederfindet, ist besser als irgendwelche kreativen Spielereien.

Die Kurzbewerbung als solches ist dann in zwei Varianten möglich. So kann sie entweder dem klassischen Schema folgen. In diesem Fall bildet das Anschreiben eine Seite.

Der Lebenslauf (samt Foto) wird auf einem zweiten Blatt Papier gedruckt. Die andere Variante ist ein sogenannter Bewerbungsflyer. Hier besteht die Kurzbewerbung nur aus einem Blatt Papier, auf dem das Anschreiben auf der Vorderseite und der Lebenslauf auf der Rückseite angeordnet sind.

Wird die Kurzbewerbung verschickt, kommt sie in einen ganz normalen Briefumschlag. Es geht also in Ordnung, die Bewerbungsunterlagen zu falten.

Wann ist eine Kurzbewerbung sinnvoll?

Eine Kurzbewerbung ist kein Ersatz für eine klassische Bewerbungsmappe. Sie soll eher einen Vorgeschmack bieten und den Auftakt für das eigentliche Bewerbungsverfahren bilden.

Durch die Kurzbewerbung signalisiert der Bewerber sein Interesse an einer Tätigkeit im jeweiligen Unternehmen. Wird dieses Interesse erwidert, beginnt der normale Bewerbungsprozess. Die Kurzbewerbung ist also auch dazu gedacht, erste Türen zu öffnen.

Sinnvoll ist eine Kurzbewerbung zum Beispiel dann, wenn ein Unternehmen keine freien Stellen ausgeschrieben hat. Durch die Kurzbewerbung kann der Bewerber schnell und unkompliziert abklopfen, ob in naher Zukunft Mitarbeiter eingestellt werden.

Ist dem so, wird ihn das Unternehmen bitten, eine vollständige Bewerbung einzureichen oder zum Vorstellungsgespräch vorbeizukommen. Besteht kein Bedarf, spart sich der Bewerber die Arbeit und die Zeit, eine ansprechende Mappe zusammenzustellen.

Sinnvoll ist eine Kurzbewerbung außerdem, wenn der Bewerber eine Jobmesse, einen Tag der offenen Tür in einer Firma, eine berufsrelevante Ausstellung oder eine ähnliche Veranstaltung besucht. Bei solchen Events kann der Bewerber Kontakte knüpfen.

Allerdings führen die Personaler oft so viele Gespräche, dass sie sich nicht mehr unbedingt an jeden Gesprächspartner erinnern können. Eine Visitenkarte dazulassen, hilft deshalb oft nicht weiter. Eine Bewerbungsmappe hingegen ist ein bisschen zuviel des Guten. Eine Kurzbewerbung ist da ein idealer Mittelweg.

Bei Ferien- und Aushilfsjobs reicht oft von Anfang an eine Kurzbewerbung aus. Besondere Qualifikationen sind bei solchen Jobs meist ohnehin nicht notwendig, so dass die Arbeitgeber auf umfangreiche Mappen verzichten.

Manchmal steht auch ausdrücklich in einer Stellenanzeige, dass Bewerber zunächst nur eine Kurzbewerbung einreichen sollen. Die Idee dahinter ist, dass das Unternehmen anhand der Kurzbewerbungen schon eine erste Vorauswahl trifft und nur von geeigneten Bewerbern vollständige Unterlagen anfordert.

Ist in der Stellenanzeige ausdrücklich formuliert, dass eine Kurzbewerbung erwünscht ist, sollte der Bewerber dieser Bitte natürlich nachkommen. Steht hingegen nichts von einer Kurzbewerbung in der Stellenanzeige, sollte der Bewerber eine vollständige Mappe einreichen. Eine Kurzbewerbung ist dann nicht angebracht.

Aber Vorsicht:

Wenn es heißt, dass der Bewerber keine Mappen, Schnellhefter oder Klarsichthüllen verwenden soll, ist damit keine Kurzbewerbung gemeint!

Das Unternehmen möchte durchaus alle Unterlagen haben, nur eben als lose Blätter ohne Verpackung. Diese Aufforderung erklärt sich damit, dass die Unterlagen aus Kostengründen nicht zurückgeschickt werden.

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Marie Meißner, - Bewerbungscoach und Trainerin, Gerd Bachmann, - Personalentwicklung, Timor Buchert, - Personaler, sowie Ferya & Christian Gülcan, Unternehmer, Gründer diverser Firmen, Personalentscheider und Arbeitgeber/in, Redakteur/in und Betreiber/in dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zum Thema Bewerbung, Jobsuche, Berufe und Weiterbildung.

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