Die wichtigsten Sprachen für Job und Karriere
Was das Lernen von Sprachen angeht, sind Kinder Erwachsenen deutlich überlegen. Während ein anderthalb Jahre altes Kind gerade einmal 50 Wörter kennt, benutzt es bereits mit sechs Jahren schon etwa 5000 Wörter und versteht sogar rund 23.700 Wörter.
Während dieser recht kurzen Zeitspanne nimmt ein Kind somit jeden Tag 3,5 neue Wörter in das aktive und 14 Wörter in das passive Vokabular auf.
Mit zunehmendem Alter wird die Aufnahmefähigkeit aber immer langsamer und aus diesem Grund dauert es auch deutlich länger, bis ein Erwachsener eine Fremdsprache erlernt. Dennoch ist es gerade im Hinblick auf die Karriere sehr förderlich, mehrere Fremdsprachen zu beherrschen. Nun stellt sich aber die Frage, welche Sprachen sich besonders positiv auf die Karriere auswirken.
Antwort darauf liefert die EU, die ein europäisches Sprachzertifikat für die neun wichtigsten Sprachen entwickelt hat. Durch dieses Sprachzertifikat sollen die Fremdsprachenkenntnisse auf internationaler Ebene leichter miteinander vergleichbar sein und mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Arbeitgebern, die ein solchen Sprachenzertifikat im Zuge einer Bewerbung verlangen.
Ausgehend von dem Sprachenzertifikat gehören folgende Sprachen zu den wichtigsten Sprachen für die Karriere:
Inhalt
Englisch ist die mit Abstand wichtigste Weltsprache.
Zahlreiche Organisationen wie beispielsweise die NATO oder die ASEAN nutzen ausschließlich die englische Sprache und auch aus Bereichen wie der globalen Kommunikation, dem Marketing, der EDV oder dem Unterhaltungssektor ist das Englische nicht mehr wegzudenken. Im Zuge der Entwicklung einer internationalen Hilfssprache wurde das sogenannte Basic English geschaffen.
Dieses besteht aus 850 Wörtern und einer stark vereinfachten Grammatik und reicht als Grundlage für einfache Gespräche aus. Wer die 2000 am häufigsten verwendeten Vokabeln der Sprache beherrscht, verfügt bereits über den Grundwortschatz und mit weiteren 2000 Wörtern ist das Verständnis der alltäglichen Sprache nahezu sichergestellt. Der englische Wortschatz setzt sich dabei zu zwei Dritteln aus Wörtern mit lateinischen und romanischen Wurzeln und zu einem Drittel aus Wörtern germanischen Ursprungs zusammen. Allerdings gibt es das eine Englisch nicht.
Neben dem britischen und dem amerikanischen Englisch ist die Sprache durch ethnische Besonderheiten geprägt, die sich sowohl im Wortschatz als auch in der Rechtschreibung und der Aussprache zeigen. Daher wird in beispielsweise Irland oder Australien ein etwas anderes Englisch gesprochen als in Südafrika oder Indien.
Spanisch
belegt Platz 2 und wird weltweit von schätzungsweise 400 bis 500 Millionen Menschen gesprochen. Verbreitet ist das Spanische dabei vor allem in Europa sowie in Mittel- und Südamerika. Die geschriebene Sprache weist kaum Unterschiede auf, weniger einheitlich hingegen sind die Wortwahl und der Sprachstil.
Zunehmend an Bedeutung gewinnt das Spanische vor allem in den USA, denn hier hat schon jetzt rund ein Sechstel der Bevölkerung spanische Wurzeln. In Zukunft wird dieser Anteil durch den Zustrom lateinamerikanischer Einwanderer aus beispielsweise Mexiko vermutlich noch steigen.
Französisch
ist die offizielle Amtssprache in 28 Staaten auf vier Kontinenten und wird weltweit von rund 141 Millionen Menschen gesprochen.
Zudem ist Französisch die Arbeitssprache der Brüsseler EU-Bürokratie und des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg. Dementsprechend wichtig ist Französisch für eine Karriere innerhalb der EU, aber auch in einigen afrikanischen Staaten, wo Französisch vielfach die zweite Amtssprache ist.
Italienisch
ist nach wie vor sehr von seinen lateinischen Wurzeln geprägt, auch wenn die Sprache im Laufe der Zeit deutlich moderner geworden ist und unterschiedliche Einflüsse aus anderen Kulturen aufgenommen hat.
Insgesamt sprechen weltweit rund 65 Millionen Menschen Italienisch. Dabei gibt es im Wesentlichen drei Dialektzonen, nämlich eine nördliche, eine südliche und eine zentrale Dialektzone. Von letzterer spielt der toskanische Dialekt die wichtigste Rolle, denn er bildet die Grundlage für die moderne Standardsprache.
Russisch
gehört zu den westslawischen Sprachen, ist die am häufigsten verwendete Sprache aus der slawischen Sprachenfamilie und wird von etwa 240 Millionen Menschen weltweit gesprochen. Am nächsten ist das Russische mit Weißrussisch und Ukrainisch verwandt, wobei es im Russischen eine Reihe regional gefärbter Dialekte gibt. Denjenigen, die Russisch lernen, bereitet die kyrillische Schrift oft die größten Schwierigkeiten, weniger das Vokabular, die Aussprache oder die Grammatik.
Tschechisch
gehört wie Russisch zu den westslawischen Sprachen und wird von etwa 12 Millionen Menschen gesprochen. Lange Zeit fristete das geschriebene Tschechisch ein Schattendasein innerhalb der westeuropäischen Kultursprachen, insbesondere Latein und später dann Deutsch machten es ihm schwer.
Insgesamt hat sich die tschechische Sprache aber auch nur sehr langsam entwickelt. Texte aus dem Mittelalter sind beispielsweise noch so nahe an der heutigen Schriftsprache, dass sie ohne größere Schwierigkeiten zu verstehen sind. Eine deutliche Verjüngungskur hingegen hat die im Alltag gesprochene Sprache erlebt.
Portugiesisch
ist eine Weltsprachen. Eine Weltsprache kennzeichnet sich nach internationalen Kriterien dadurch, dass sie von mehr als 100 Millionen weltweit gesprochen wird, nicht nur als Mutter-, sondern auch als Zweitsprache verbreitet ist, in mehreren Staaten Amtssprache ist, in verschiedenen Ländern als Fremdsprache unterrichtet wird und auch als Handelssprache zum Einsatz kommt.
Neben dem Portugiesischen erfüllen auch Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch und Russisch diese Kriterien, weshalb diese Sprachen auch die sechs Weltsprachen sind. Im Unterschied dazu erfüllen beispielsweise Chinesisch, Japanisch oder Arabisch diese Kriterien nicht vollständig und gelten daher auch nicht als moderne Weltsprachen.
Der überwiegende Teil der portugiesischen Sprache als romanische Sprache hat lateinische Wurzeln, wobei es deutliche Unterschiede zwischen dem europäischen und dem brasilianischen Portugiesisch gibt. Diese zeigen sich sowohl im Vokabular als auch in der Rechtsschreibung und der Aussprache.
Deutsch
wird von etwa 120 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen und ist damit die am weitesten verbreitete germanische Sprache. Amtssprache ist Deutsch in Deutschland, Österreich, Belgien, Italien und der Schweiz, zudem wird Deutsch als Amtssprache bei den Organen der EU verwendet.
Bei den Vereinten Nationen wird Deutsch zwar weder als Amts- noch als Arbeitssprache genutzt, hat aber einen Sonderstatus, weshalb alle offiziellen Dokumente auch ins Deutsche übersetzt werden.
Türkisch
sprechen etwa 84 Millionen Menschen. Nicht zuletzt aufgrund der bewegten Geschichte gibt es keine andere Sprache, die in derart vielen unterschiedlichen Schriftsystemen erfasst worden ist. So gibt es alte literarische Werke beispielsweise in Schriften des Alttürkischen und in anatolischen Versionen der armenischen, georgischen, hebräischen, kyrillischen, syrischen, griechischen und lateinischen Schrift.
Seit einer radikalen Sprach- und Schriftreform im Jahre 1928 durch Mustafa Kemal Atatürk wird Türkisch einheitlich in römischen Schriftzeichen geschrieben, was das Erlernen der Sprache nun deutlich erleichtert.
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