Der Einleitungssatz im Anschreiben – Infos, Tipps und Beispiele

Der Einleitungssatz im Anschreiben – Infos, Tipps und Beispiele

Das Anschreiben und der Lebenslauf sind die beiden wichtigsten Elemente einer Bewerbung. Der Lebenslauf bereitet vielen Bewerbern dabei keine allzu großen Schwierigkeiten. Schließlich listet der Lebenslauf die wichtigsten Daten und Fakten zum Bewerber und seinem bisherigen Werdegang auf.

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Die Angaben werden dabei stichwortartig formuliert und aussagekräftige Beschreibungen sind oft schnell gefunden. Beim Anschreiben ist das schon anders.

Das Anschreiben soll immerhin die Motivation und die Eignung des Bewerbers verdeutlichen. Es soll also schlüssig und plausibel aufzeigen, warum der Bewerber ausgerechnet diese Stelle bei diesem Unternehmen will, was er für den Job mitbringt und warum er die ideale Besetzung sein könnte.

Das alles soll dann auch noch in ein paar wenigen, auf den Punkt gebrachten Sätzen untergebracht werden. Die allergrößten Schwierigkeiten bereitet jedoch oft gleich der erste Satz. Viele Bewerber tun sich sehr schwer damit, einen guten Einstieg in ihr Anschreiben zu finden.

In der Tat ist es nicht ganz so einfach, einen gelungenen ersten Satz zu formulieren. Damit es in Zukunft ein wenig leichter wird, verrät die folgende Übersicht Infos, Tipps und Beispiele für den Einleitungssatz im Anschreiben:

Der Einleitungssatz im Anschreiben – so bitte nicht!

Der erste Satz im Anschreiben kann eine sehr große Rolle spielen. Eine Einleitung, die originell und außergewöhnlich ist, kann Aufmerksamkeit erregen, die Neugier wecken, sich positiv von dem sonst üblichen Einheitsbrei abheben und im Gedächtnis bleiben.

So kann sich der Bewerber von Anfang an wichtige Pluspunkte sichern. Andersherum kann eine 0-8-15-Einleitung langweilig und nichtssagend sein, wertvollen Platz vergeuden und die Lust am Weiterlesen deutlich ausbremsen.

Wenn der Bewerber seine Bewerbung verfasst, sollte er immer im Hinterkopf haben, dass der Personaler jeden Tag viele Bewerbungsmappen auf seinem Schreibtisch hat. Er hat schon unzählige Bewerbungen gelesen und kann die typischen Standardphrasen in- und auswendig.

Die mittlerweile überstrapazierten Einleitungsfloskeln werden ihn deshalb nicht vom Hocker reißen. Der Bewerber ist deshalb gut beraten, wenn er in seinem ersten Satz auf Formulierungen im Stil von

  • ·         hiermit bewerbe ich mich …
  • ·         durch Ihr Inserat in … habe ich erfahren, dass Sie … suchen.
  • ·         mit großer Neugier habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen.
  • ·         Ihre Stellenanzeige hat mich sofort angesprochen.
  • ·         Ihr Stellenangebot hat mein besonderes Interesse geweckt.

verzichtet.

Die einzige Aussage, die solche Einleitungen enthalten, ist, dass der Bewerber wohl lesen kann und deshalb die Stellenanzeige entziffern konnte. Alles Weitere sind Selbstverständlichkeiten und Wiederholungen. So sieht der Personaler selbst, dass er eine Bewerbung in den Händen hält. Der Bewerber muss ihn nicht noch einmal darauf hinweisen.

Dass der Bewerber Interesse an der Stelle hat, versteht sich von selbst, denn andernfalls würde seine Bewerbung wenig Sinn machen. Wann und wo der Bewerber die Stellenanzeige gelesen hat und um welchen Job er sich bewirbt, steht alles schon in der Betreffzeile.

Es besteht keinerlei Notwendigkeit, diese Angaben zu wiederholen. Überspitzt ausgedrückt ist es so: Verwendet der Bewerber Standardfloskeln, signalisiert er dem Personaler, dass ihm nichts Originelles eingefallen ist und er deshalb auf abgedroschene Phrasen zurückgreifen musste.

Der Einleitungssatz im Anschreiben – so klappt der Einstieg

Natürlich gibt es kein Patentrezept für einen perfekten Einleitungssatz. Der Bewerber muss für ich überlegen, wie er einen Bezug zwischen dem Unternehmen, der Stelle und sich selbst schaffen und wie er dies möglichst originell ausdrücken kann. Dabei sind Selbstbewusststein und ein wenig Mut durchaus erlaubt.

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Der Bewerber muss keine Angst davor haben, von den Standardformulierungen abzuweichen. Zum einen zeigt er so dem Personaler, dass er sich Gedanken gemacht hat und es versteht, Überflüssiges wegzulassen und stattdessen sofort auf den Punkt zu kommen.

Zum anderen möchte der Bewerber ja gerade auffallen und die Aufmerksamkeit des Personalers wecken. Ein überraschter Blick, ein Schmunzeln, ein Lachen und selbst ein irritiertes Kopfschütteln sind besser als ein gelangweiltes Schulterzucken oder ein müdes Gähnen.

Um seinen Einleitungssatz zu formulieren, kann der Bewerber von verschiedenen Aspekten ausgehen. Eine Möglichkeit ist, direkt auf die Stelle und die eigene Motivation einzugehen.

Beispielsweise so:

·         schon seit einiger Zeit ist/sind … (z.B. Technik, Mode, Autos) … meine große Leidenschaft. Als ich dann Ihr Stellenangebot gelesen habe, wusste ich sofort, dass diese Stelle exakt das ist, wonach ich suche.

·         “Oha!” und “Wow!” waren meine beiden ersten Gedanken, als ich Ihr Stellenangebot gelesen habe. Das Aufgabengebiet stimmt genau mit meinen Qualifikationen überein. Das Anforderungsprofil passt und die Perspektiven decken sich mit meinen Wunschvorstellungen. Dazu noch ein großes, namhaftes Unternehmen als Arbeitgeber – mein Traumjob scheint gefunden.

Eine andere Möglichkeit ist, mit den eigenen Kompetenzen und Qualifikationen anzufangen.

Das kann dann beispielsweise so klingen:

·         Sie planen, zu expandieren/eine neue Filiale in … zu eröffnen/den Unternehmensbereich … weiter auszubauen. Nun komme ich ins Spiel: Ich bringe … Jahre Berufserfahrung als …, fundierte Kenntnisse in Sachen … und … mit. Sehr gerne bringe ich mein Wissen und Können ein, um Sie in Ihrem Vorhaben zu unterstützen.

·         Kompetenz, Zuverlässigkeit, Engagement – das waren drei Punkte in Ihrem Anforderungsprofil. Als ausgebildete/r … mit … Jahren Berufserfahrung erfülle ich nicht nur Ihre Anforderungen. Zusätzlich biete ich Ihnen Begeisterung, denn für mich gibt es keinen schöneren Beruf.

Der Bewerber kann in seiner Einleitung aber auch eine kurze Anekdote erzählen oder auf ein Detail hinweisen, mit dem der Personaler so wahrscheinlich nicht rechnet. Zum Beispiel in der Form:

·         um mit dem Auto/dem Fahrrad/zu Fuß von meiner Wohnung in den Betrieb zu kommen, bräuchte ich ungefähr … Minuten. Dass ich selbst trotz größtem Berufsverkehr sehr schnell zur Stelle sein könnte, ist aber nur ein Pluspunkt. Als weitere Argumente möchte ich meine fachlichen Qualifikationen, meine Berufspraxis als … und meine Freude am Beruf in die Waagschale legen.

·         meine Mutter hat mir mit auf den Weg gegeben, dass man seine Partner sorgfältig aussuchen sollte. Nun, Sie sind ein erfolgreiches Unternehmen, das vor allem im Bereich … hervorragende Arbeit leistet. Ich bringe einen Abschluss als …, mehrjährige Berufspraxis in den Bereichen … und eine große Portion Freude an meinem Beruf mit. Mit Blick auf eine gemeinsame Zukunft klingt das doch vielversprechend.

Hat der Bewerber zuvor bereits mit dem Unternehmen Kontakt gehabt, beispielsweise um per Telefon oder E-Mail herauszufinden, wie der Ansprechpartner heißt oder in welcher Form die Bewerbung eingereicht werden soll, kann er das natürlich ebenfalls für seine Einleitung verwenden, zum Beispiel so:

·         vielen Dank für das freundliche Telefonat und die aufschlussreichen Informationen. Sehr gerne schicke ich Ihnen, wie abgesprochen, meine Bewerbungsmappe zu.

Eine solche Einleitung ist zugegebenermaßen nicht besonders originell. Allerdings kommt so eine erste Gemeinsamkeit zum Ausdruck, selbst wenn sich der Personaler vielleicht gar nicht mehr an den Kontakt erinnern kann.

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Marie Meißner, - Bewerbungscoach und Trainerin, Gerd Bachmann, - Personalentwicklung, Timor Buchert, - Personaler, sowie Ferya & Christian Gülcan, Unternehmer, Gründer diverser Firmen, Personalentscheider und Arbeitgeber/in, Redakteur/in und Betreiber/in dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zum Thema Bewerbung, Jobsuche, Berufe und Weiterbildung.

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