Typische Anzeichen für schwierige Arbeitgeber

Typische Anzeichen für eher schwierige Arbeitgeber

(und wann sich der Bewerber die Zusage besser noch mal einmal überlegen sollte)  

Wer sich regelmäßig mit Stellenangeboten beschäftigt, kann durchaus etwas irritiert sein. So wird er fast nur auf Firmen stoßen, die zu den führenden Unternehmen ihrer Branche gehören, überaus interessante Herausforderungen anstelle von Routinetätigkeiten bieten, attraktive Vergütungen versprechen, sämtliche Karrierechancen eröffnen und auch ansonsten eine echte Traumumgebung für ihre Mitarbeiter schaffen. 

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Der Haken an der Sache ist aber, dass die Realität dann doch ein wenig anders aussieht. Die Stellenausschreibung eines Unternehmens ist letztlich nichts anderes als eine Bewerbung und ähnlich wie der Jobsuchende versucht natürlich auch ein Unternehmen, sich möglichst im besten Licht zu präsentieren. Insofern ist zunächst nichts dagegen einzuwenden, dass ein Unternehmen die positiven Aspekte in den Vordergrund stellt und bisweilen ein kleines bisschen übertreibt.  

Ein Bewerber malt beispielsweise seine Fremdsprachen- oder Computerkenntnisse schließlich auch gerne mal etwas prächtiger aus als sie tatsächlich sind. Problematisch wird es aber dann, wenn das Unternehmen, das in der Anzeige noch als Traumfirma erschien, nach dem Unterschreiben des Arbeitsvertrages zum Albtraum wird. Dabei gibt es durchaus einige Merkmale, die den Bewerber skeptisch machen sollten.

 

Welches die typischen Anzeichen für eher schwierige Arbeitgeber sind und wann sich der Bewerber die Zusage vielleicht besser noch mal einmal überlegen sollte, verrät die folgende Übersicht:  

 

Die Stelle ist über einen langen Zeitraum geschaltet. 

Es gibt Stellenausschreibungen, die über mehrere Wochen oder in regelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Handelt es sich dabei um eine Anzeige, durch die mehrere Mitarbeiter gesucht werden, beispielsweise weil eine neue Niederlassung eröffnet werden soll, ist dies auch nachvollziehbar.  

Geht es aber immer um die gleiche Stelle und möglicherweise sogar um eine höhere Position, ist Skepsis angebracht. Vor dem Hintergrund, dass auf eine Stellenanzeige mitunter mehrere hundert Bewerbungen eingehen, ist doch eher unwahrscheinlich, dass kein passender Bewerber dabei war. Hinzu kommt, dass ein Bewerbungsverfahren für ein Unternehmen zeitlichen und finanziellen Aufwand bedeutet, weshalb Unternehmen bemüht sind, offene Stellen möglichst zügig zu besetzen.  

Also muss es andere Gründe geben, weshalb eine Stelle über Wochen oder immer wieder ausgeschrieben ist. Ein Grund kann sein, dass das Unternehmen unerfüllbare Anforderungen an die Bewerber stellt, ein anderer Grund kann sein, dass niemand länger in der Firma bleibt. Möglich ist aber auch, dass sich im Vorstellungsgespräch zeigt, dass der ausgeschriebene und der tatsächliche Job nicht viel gemeinsam haben.  

 

Die Anzeigengröße passt nicht zum Unternehmen. 

Durch eine Stellenanzeige wirbt ein Unternehmen um Bewerber, macht gleichzeitig aber auch Werbung in eigener Sache. Insofern sollte ein Bewerber doch ein wenig nachdenklich werden, wenn ein angeblich großes Unternehmen, das auch noch Marktführer ist, ein Anzeigenformat wählt, das bestenfalls auf den zweiten Blick und nur mithilfe der Lupe zu erkennen ist.  

Spart ein Unternehmen schon bei der Anzeige, ist fraglich, ob es nicht genauso auch bei allen anderen Leistungen wie beispielsweise der Vergütung sparen wird. Andersherum ist aber auch dann Skepsis angebracht, wenn ein sehr kleines, unbekanntes Unternehmen eine eher einfache Tätigkeit, womöglich auf selbstständiger Basis, als Teilzeitstelle oder als Minijob, in einer riesengroßen, auffälligen Anzeige bewirbt. Hier liegt der Verdacht nahe, dass von etwas abgelenkt werden soll.     

 

Die Grundregeln der Höflichkeit werden nicht eingehalten. 

Als Reaktion auf eine Bewerbung gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist, dass das Unternehmen schriftlich bestätigt, dass die Bewerbung eingegangen ist. Eine solche Reaktion ist üblich und im Übrigen auch durch die Regeln der Höflichkeit geboten, wenn das Unternehmen weiß, dass das Bewerbungsverfahren noch etwas dauern wird.  

Die zweite Möglichkeit ist, dass das Unternehmen mit einer Absage oder einer Einladung zum Vorstellungsgespräch reagiert. Letztere wird den Bewerber natürlich freuen, wenn sie aber das erste Lebenszeichen nach wochenlangem Warten ist, sollte er doch ein wenig misstrauisch werden. Eine fehlende Bewerbungsbestätigung muss nicht zwangsläufig ein schlechtes Zeichen sein, kann aber darauf hindeuten, dass es in dem Unternehmen mitunter etwas chaotisch zugeht oder nicht ganz so viel Wert auf gutes und höfliches Benehmen gelegt wird.  

Der Bewerber sollte daher auf den Eindruck achten, den die Firma auf ihn macht. Skepsis ist angebracht, wenn die Mitarbeiter, denen er begegnet, nicht so wirken, als würden sie gerne hier arbeiten. Gleiches gilt, wenn die Personen, die beim Vorstellungsgespräch teilnehmen, sehr kühl miteinander umgehen und insgesamt eine eher angespannte, wenig einladende Atmosphäre herrscht.    

 

Das Vorstellungsgespräch beginnt

mit Verspätung und ohne Vorbereitung. 

Jeder Bewerber weiß, dass er es kaum wiedergutmachen kann, wenn er zu spät oder unvorbereitet zum Vorstellungsgespräch erscheint. Gleiches gilt aber auch für das Unternehmen. Der Bewerber sollte also durchaus etwas nachdenklich werden, wenn die Firmenvertreter auf sich warten lassen, während des Gesprächs schnell die Unterlagen überfliegen und Punkte ansprechen, die selbstverständlich sind oder sich bereits eindeutig aus den Unterlagen ergeben.  

Natürlich kann es einen plausiblen Grund dafür geben, weshalb ausgerechnet dieses Vorstellungsgespräch so chaotisch verläuft. Genauso ist aber möglich, dass dies in der Firma normal ist, weil der Chef zu Chaos neigt oder weil der Arbeitdruck im Tagesgeschäft so groß ist, dass wenig Zeit für andere Dinge bleibt.    

 

Das Unternehmen möchte fragen, aber nur ungern antworten. 

Meist gegen Ende eines Vorstellungsgespräches hat der Bewerber die Möglichkeit, seine Fragen loszuwerden. Im Normalfall wird er sogar dazu aufgefordert und es wird ihm eher negativ ausgelegt, wenn er kein Interesse zeigt und nichts wissen möchte. 

Umso misstrauischer sollte der Bewerber daher werden, wenn seine Fragen nur ungern, in sehr kurzen Worten oder ausweichend beantwortet werden. Ein solches Verhalten kann auf zwei Aspekte hinweisen. Zum einen ist denkbar, dass das Unternehmen, weshalb auch immer, noch keine Einblicke in Firmeninterna gewähren möchte.  

Zum anderen und auch wahrscheinlicher ist aber, dass das Unternehmen eine Arbeitskraft sucht, aber keinen Mitarbeiter, der mitdenkt und hinterfragt. 

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Ein Gedanke zu „Typische Anzeichen für schwierige Arbeitgeber“

  1. Zu einem Bewerbungsgespräch zu spät zu kommen ist ein absolutes no go. Ich würde schon skeptisch an die Sache rangehen. Von beiden Seiten aus. LG

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