Curriculum Vitae erstellen – Infos und Tipps zum englischen Lebenslauf, Teil 1

Curriculum Vitae erstellen – Infos und Tipps zum englischen Lebenslauf, Teil 1

Der im englischen Sprachraum gebräuchliche Begriff Curriculum Vitae, oder kurz CV, wird im Deutschen oft synonym zum hierzulande üblichen Lebenslauf verwendet. Allerdings ist das so nicht ganz richtig. Denn das englische CV unterscheidet sich in einigen Punkten vom deutschen Lebenslauf.

Curriculum Vitae erstellen - Infos und Tipps zum englischen Lebenslauf, Teil 1

In einem zweiteiligen Beitrag geben wir Infos und Tipps, wie ein Curriculum Vitae erstellt wird und worauf es dabei ankommt. Außerdem werfen wir einen Blick auf das Resume als amerikanisches Pendant:

Der grundsätzliche Aufbau vom englischen Lebenslauf

Curriculum Vitae bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie „der Lauf des Lebens“. Vom Grundprinzip her dient das CV dem gleichen Zweck wie der deutsche Lebenslauf. Es geht nämlich darum, einen Überblick über den bisherigen Werdegang und die beruflichen Qualifikationen zu vermitteln.

Inhaltlich unterscheidet sich das CV aber vom tabellarischen Lebenslauf. Denn mit einer kompakten Auflistung ist es nicht getan. Stattdessen verbindet das CV den Lebenslauf und ein Motivationsschreiben miteinander und ist folglich entsprechend umfangreicher.

Gegliedert ist ein CV so:

  • Kontaktdaten: Jedes CV beginnt mit der Angabe vom Namen und den Kontaktdaten.
  • Personal Profile: In diesem Abschnitt stellt sich der Bewerber in ein paar Sätzen vor. Ein Personal Profile ist kein Muss, kann aber wertvolle Pluspunkte einbringen.
  • Objective: Auch das Objective ist kein Pflichtbestandteil, aber immer gerne gesehen und wird vor allem in US-amerikanischen Unternehmen erwartet. In drei oder vier Sätzen beschreibt der Bewerber hier kurz, welche Position er anstrebt und wie er sich seine Tätigkeit vorstellt.
  • Berufliche Laufbahn: Hier zählt der Bewerber seine bisherigen beruflichen Stationen auf.
  • Bildung: Dieser Abschnitt ist für Angaben zur schulischen Bildung und Berufsausbildung vorgesehen.
  • Fähigkeiten: In diesem Teil führt der Bewerber die Kenntnisse, Fähigkeiten und Eigenschaften auf, die er zu bieten hat. Auch Hobbys und persönliche Interessen kann er nennen, um das Bild über sich zu vervollständigen.
  • Referenzen: Informationen aus erster Hand sind im englischsprachigen Raum mehr wert als Zeugnisse. Deshalb gibt der Bewerber frühere Vorgesetzte oder Kollegen an, die Auskünfte erteilen.

Tipps für ein gelungenes Curriculum Vitae

Mit dem Aufbau hat das CV schon einmal seine Struktur. Aber natürlich sind die Inhalte weit wichtiger. Und dabei sollte der Bewerber ein paar Dinge beachten.

CV auf die Stellenanzeige abstimmen

Zwar sollte auch ein Lebenslauf auf die Stelle und das Unternehmen abgestimmt sein. Beim CV ist aber noch wichtiger, es individuell und gezielt für die jeweilige Stelle zu verfassen.

Deshalb sollte der Bewerber keine allgemeingültigen Bausteine übernehmen, sondern wirklich eine maßgeschneiderte Version erstellen.

Bereits das Objective muss sich auf die Stellenanzeige beziehen. Immerhin beschreibt der Bewerber hier, warum er ausgerechnet in dieser Position für das Unternehmen tätig werden will. Möglich ist, dass der Bewerber das Objective und das Personal Profile ineinander übergehen lässt.

Insgesamt sollte der Abschnitt dann aber nicht mehr als fünf, sechs Sätze umfassen.

Der Bewerber kann in der Ich-Form oder in der dritten Person formulieren. Im britischen Raum ist es zwar gängiger, in der dritten Person zu schreiben. Aber beides ist möglich und bleibt der Entscheidung des Bewerbers überlassen.

Positive und selbstbewusste Aussagen verwenden

Falsche Bescheidenheit ist im CV genauso unangebracht wie negative Formulierungen. Der Bewerber möchte sich schließlich in ein gutes Licht rücken und selbstbewusst aufzeigen, was er zu bieten hat. Deshalb sollte er immer positive Aussagen formulieren.

Dass der Bewerber Selbstsicherheit ausstrahlt und davon überzeugt ist, die richtige Besetzung für die freie Stelle zu sein, heißt aber nicht, dass er maßlos übertreiben darf.

Er muss schon bei der Wahrheit bleiben. Es geht nur darum, die vorhandenen Vorzüge zu betonen.

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Prioritäten setzen

Der tabellarische Lebenslauf listet den bisherigen Werdegang möglichst vollständig auf und nennt dazu alle bisherigen Stationen. Beim CV ist diese Vollständigkeit nicht so wichtig.

Es geht weniger darum, den gesamten Verlauf des Lebens offenzulegen. Stattdessen liegt der Fokus auf den Stationen und Kriterien, die für die angestrebte Stelle von Bedeutung sind.

Diese Auswahl kann zur Folge haben, dass Lücken im Lebenslauf entstehen. Beim CV werden sie aber nur bedingt beachtet. Für den Arbeitgeber zählt, dass er einen Überblick über die Laufbahn hat und einschätzen kann, ob der Bewerber passen könnte. Offene Fragen können im Vorstellungsgespräch immer noch geklärt werden.

Stationen sinnvoll anordnen

Hat der Bewerber entschieden, welche Lebensstationen er dem Arbeitgeber präsentieren möchte, muss er diese in die richtige Reihenfolge bringen. Dabei liegt es am Bewerber, zu gewichten, was den Arbeitgeber wohl am meisten interessiert.

Eine chronologische Anordnung scheidet im CV aus. Denn was für den Arbeitgeber keine Relevanz hat, fällt ohnehin weg.

Stattdessen beginnt der Bewerber mit den wichtigsten Stationen, beruflichen Erfahrungen und Bildungsabschlüssen. Alle anderen Angaben folgen mit absteigender Bedeutung dahinter.

Wichtig ist aber, dass der Bewerber klar zwischen beruflicher Tätigkeit und Ausbildung trennt. Hier sollte nichts durcheinander geraten. Die Schulbildung hingegen spielt im CV eine untergeordnete Rolle.

Welche Schulen der Bewerber besucht hat, ist für den Arbeitgeber eher uninteressant.

Hat der Bewerber nicht allzu viel Berufspraxis vorzuweisen, kann er auch die umgekehrt chronologische Reihenfolge wählen. Auf diese Weise sieht der Arbeitgeber gleich, was der Bewerber aktuell macht oder wo er zuletzt gearbeitet hat.

Damit das CV an Aussagekraft und Tiefe gewinnt, sollte der Bewerber seine Stationen kurz beschreiben. So kann sich der Arbeitgeber ein Bild davon machen, welche Kenntnisse und Fähigkeiten der Bewerber bei Jobs, Praktika und während der Ausbildung erworben hat.

Drei bis vier aussagekräftige Stichworte pro Station reichen dabei aus. Es sei denn, in der Stellenanzeige wird ausdrücklich um Fließtext gebeten.

Referenzen nennen

In Deutschland haben Arbeitszeugnisse einen hohen Stellenwert. Im englischsprachigen Raum bevorzugen Arbeitgeber hingegen das Gespräch mit früheren Vorgesetzten. Aus diesem Grund sollte der Bewerber zwei bis drei Ansprechpartner nennen.

Dazu führt der Bewerber den Namen, die Kontaktdaten und die Position des jeweiligen Referenzgebers auf.

Im Vorfeld sollte sich der Bewerber aber erkundigen, ob seine Referenzgeber einverstanden sind. Außerdem sollte er natürlich nur Personen nennen, die sich aller Voraussicht nach positiv äußern werden.

Weiß der Bewerber auf die Schnelle niemanden, kann er alternativ im CV anbieten, Referenzen auf Wunsch nachzuliefern.

Lesefreundliches Layout wählen

Während ein tabellarischer Lebenslauf maximal zwei Seiten umfassen sollte, erstreckt sich ein typisches CV über zwei bis drei Seiten und ist damit etwas länger. Für eine ansprechende Optik und eine lesefreundliche Struktur sollten die Inhalte in Absätze aufgeteilt sein.

Schlichte, aber aussagekräftige Überschriften, eine ausreichend große Schriftgröße und eine gut lesbare Schriftart wie „Arial“ oder „Times New Roman“ sorgen für ein stimmiges Gesamtbild.

Generell sollte das CV den Fokus auf die Inhalte legen. Kreative Experimente sind fehl am Platze.

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Ist das CV für ein internationales Unternehmen bestimmt, wird es, anders als der deutsche Lebenslauf, zudem weder mit dem aktuellen Datum versehen noch unterschrieben.

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Marie Meißner, - Bewerbungscoach und Trainerin, Gerd Bachmann, - Personalentwicklung, Timor Buchert, - Personaler, sowie Ferya & Christian Gülcan, Unternehmer, Gründer diverser Firmen, Personalentscheider und Arbeitgeber/in, Redakteur/in und Betreiber/in dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zum Thema Bewerbung, Jobsuche, Berufe und Weiterbildung.

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