Ausführlicher Ratgeber zur E-Mail-Bewerbung, Teil 1
“Bitte schicken Sie uns Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen per E-Mail zu.”, “Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre E-Mail-Bewerbung!” – Sätze wie diese tauchen inzwischen in vielen Stellenanzeigen auf.
Es gibt zwar Unternehmen, die nach wie vor eine klassische Bewerbung haben möchten. Andere Firmen arbeiten mit Online-Formularen, die Bewerber ausfüllen müssen. Doch die E-Mail-Bewerbung ist immer weiter auf dem Vormarsch. Denn im Prinzip ist sie ein Mittelding zwischen klassischer Bewerbungsmappe und Online-Bewerbung.
Nun sind aber viele Bewerber unsicher, wie die Sache mit der E-Mail-Bewerbung funktioniert. Wie ist eine Bewerbung per E-Mail aufgebaut? Welche Unterlagen beinhaltet sie? Was sollte der Bewerber beachten?
In einem ausführlichen Ratgeber zur E-Mail-Bewerbung erklären wir alles Wichtige und Wissenswerte zu dieser Form der Bewerbung!:
Inhalt
Was ist eine E-Mail-Bewerbung?
Grundsätzlich wird eine E-Mail-Bewerbung genauso geschrieben wie eine ganz normale, klassische Bewerbung in Schriftform. Der einzige Unterschied ist, dass das Schreiben und der Versand über den Computer stattfinden.
Der Bewerber druckt seine Bewerbungsunterlagen also nicht aus, sortiert sie zusammen mit Zeugniskopien in eine Bewerbungsmappe ein und schickt das Ganze auf dem Postweg an das jeweilige Unternehmen. Stattdessen packt er seine Bewerbungsunterlagen in eine Datei, die damit zu einer Art digitale Bewerbungsmappe wird. Und diese digitale Bewerbungsmappe verschickt er dann als Anhang einer E-Mail.
Warum ist die Bewerbung per E-Mail beliebt?
Verglichen mit anderen Bewerbungsformen, kann die E-Mail-Bewerbung mit einigen Pluspunkten aufwarten:
- Schnell: Auf dem Postweg ist eine Bewerbung einen oder zwei Tage, manchmal sogar noch länger unterwegs. Im Unterschied dazu liegt eine Bewerbung per E-Mail innerhalb weniger Minuten im virtuellen Briefkasten des Empfängers.
- Kostengünstig: Bei einer klassischen Bewerbung entstehen Kosten für die Mappe, die Kopien, das Papier und die Tinte, den Briefumschlag und das Porto. Werden die Bewerbungsunterlagen per E-Mail verschickt, fallen diese Kosten weg. Und auch das Unternehmen spart sich die Ausgaben fürs Zurückschicken der Mappe.
- Individuell: Bei einer E-Mail-Bewerbung schreibt der Bewerber – wie bei einer klassischen Bewerbung – ein Anschreiben und einen Lebenslauf. Diesen beiden Unterlagen kann er sowohl optisch als auch inhaltlich eine persönliche Note verleihen. Zudem kann er sie individuell auf das Unternehmen und die angestrebte Stelle abstimmen. Damit punktet die E-Mail-Bewerbung klar gegenüber einem Standard-Bewerbungsformular.
- Praktisch: Das Unternehmen kann die E-Mail mit der Bewerbung unkompliziert an den zuständigen Personaler weiterleiten. Der Personaler wiederum kann entscheiden, ob und welche Bewerbungsunterlagen er sich ausdrucken möchte.
Für den Bewerber ergibt sich durch die E-Mail-Bewerbung noch ein weiterer Pluspunkt. Denn er zeigt ganz nebenbei, dass er den Umgang mit dem Computer und den modernen Kommunikationsmitteln beherrscht.
Welche Unterlagen enthält eine E-Mail-Bewerbung?
Inhaltlich gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen einer klassischen und einer elektronischen Bewerbung. Folglich enthält eine E-Mail-Bewerbung die gleichen Bewerbungsunterlagen wie eine normale Bewerbung, und somit
- das Bewerbungsanschreiben,
- den Lebenslauf und
- Zeugnisse.
Beim Bewerbungsanschreiben gibt es eine Besonderheit. Darauf gehen wir später noch ausführlich ein. Wichtig an dieser Stelle ist aber noch folgendes: Auf ein Deckblatt wird bei einer E-Mail-Bewerbung verzichtet.
Das Anschreiben
Ein zentraler Bestandteil der Bewerbung ist das Bewerbungsanschreiben. Darin erklärt der Bewerber in fünf bis sieben aussagekräftigen Sätzen, warum er ausgerechnet diese Stelle möchte und was er dafür mitbringt. Dabei folgt der Aufbau des Anschreibens dem altbewährten Schema. Das bedeutet:
- Im Briefkopf führt der Bewerber seinen Namen und seine Kontaktdaten auf. Darunter folgen die Kontaktdaten des Unternehmens.
- Nach dem Datum wählt der Bewerber einen aussagekräftigen Betreff für sein Anschreiben. Am besten dabei ist, wenn der Bewerber angibt, auf welche Stelle er sich bewirbt. So weiß der Personaler sofort, worum es geht.
- Als Grußformel schreibt der Bewerber ganz traditionell „Sehr geehrter Herr“ oder „Sehr geehrte Frau“ und den Namen des zuständigen Ansprechpartners. Meist ist der Name in der Stellenanzeige genannt. Falls nicht, kann der Bewerber vielleicht über die Unternehmens-Webseite herausfinden, wer sich um Bewerbungen kümmert. Klappt auch das nicht, kann er einfach kurz beim Unternehmen anrufen und nachfragen, an wen er seine Bewerbung schicken soll. Die persönliche Anrede sollte der Bewerber übrigens auch dann wählen, wenn die Bewerbung an die allgemeine E-Mail-Adresse der Personalabteilung geht.
- In der Einleitung erklärt der Bewerber kurz, warum er sich ausgerechnet bei diesem Unternehmen und um gerade diese Position bewirbt.
- Im Hauptteil schildert der Bewerber seine Motivation und nennt seine zwei, drei größten Stärken. Dabei geht es darum, dem Personaler aufzuzeigen, was den Bewerber zum idealen Kandidaten macht. Und warum es sich lohnen könnte, ihn zum Vorstellungsgespräch einzuladen.
- Im letzten Absatz kann der Bewerber Formales klären, beispielsweise wann er anfangen kann oder welches Gehalt er sich vorstellt. Zum Schluss erwähnt er noch, dass er sich auf ein persönliches Kennenlernen freut.
- Unter das klassische „Mit freundlichen Grüßen“ schreibt der Bewerber seinen Vor- und seinen Nachnamen. Er kann zwar eine digitale Signatur erstellen oder seine handschriftliche Unterschrift einscannen. Wirklich notwendig ist das aber nicht.
Der Lebenslauf
Das zweite wichtige Element ist der Lebenslauf. Diesen erstellt der Bewerber wie üblich als tabellarischen Lebenslauf. Dabei ordnet er auf höchstens zwei Seiten alle wichtigen Daten zu ihm als Person und zu seinem bisherigen Werdegang an. Diese Angaben ergänzt er um seine besonderen Kenntnisse und seine persönlichen Interessen und Hobbys.
Wichtig beim Lebenslauf ist zum einen eine klare und übersichtliche Struktur. Zum anderen sollte der Bewerber aussagekräftige Stichworte wählen, um seine Stationen zu beschreiben. Ideal ist, wenn der Bewerber Erfahrungen und Fähigkeiten benennen kann, die ihm bei der angestrebten Stelle zugutekommen werden.
Auf der ersten Seite des Lebenslaufs, rechts oben neben den Angaben zur Person, findet das Bewerbungsfoto seinen Platz. Das Foto ist zwar immer nur eine freiwillige Zugabe. Der Bewerber kann es also auch weglassen. Aber Personaler sehen ein Foto eben gerne. Auf ein Datum oder eine Unterschrift kann der Bewerber beim Lebenslauf verzichten.
Zeugnisse
Komplett werden die Bewerbungsunterlagen durch Zeugnisse. Hat der Bewerber Arbeitszeugnisse und andere Nachweise von beruflichen Tätigkeiten, verwendet er diese. Gleiches gilt für Belege von Kursen, Seminaren und Fort- oder Weiterbildungen, bei denen der Bewerber Kenntnisse erworben hat, die für die angestrebte Stelle von Bedeutung sind. Diese Zeugnisse und Nachweise ergänzt der Bewerber durch sein Abschlusszeugnis von der Schule oder der Berufsausbildung.
Hat der Bewerber nur Schulzeugnisse, fügt er seiner Bewerbung die beiden letzten Zeugnisse hinzu. Alle diese Unterlagen scannt der Bewerber. Grundsätzlich sollten es aber nicht viel mehr als drei, vier Zeugnisse werden. Denn sonst besteht die Gefahr, dass die digitale Bewerbungsmappe zu groß wird.
Und wie aus den einzelnen Unterlagen eine virtuelle Bewerbungsmappe wird, erklären wir in Teil 2.
Mehr Ratgeber, Tipps, Anleitungen und Vorlagen:
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Thema: Ausführlicher Ratgeber zur E-Mail-Bewerbung, Teil 1
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