7 Tipps für die Begrüßungsrunde beim Vorstellungsgespräch

7 Tipps für die Begrüßungsrunde beim Vorstellungsgespräch

Viele Menschen brauchen einen Moment, um sich in einer ungewohnten Umgebung zu akklimatisieren. Doch ausgerechnet beim Vorstellungsgespräch ist diese Zeit oft nicht da.

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Es ist völlig normal, wenn der Bewerber vor einem Vorstellungsgespräch nervös und aufgeregt ist. Schwitzige Hände, Herzklopfen und ein gewisses Unwohlsein zu Beginn sind nicht ungewöhnlich. Erst im Verlauf des Gesprächs lässt die Nervosität allmählich nach, der Bewerber wird ruhiger und kann sich zunehmend sicher und selbstbewusst präsentieren.

Es dauert nun einmal einen Moment, bis sich der Bewerber zurechtgefunden hat. Schließlich kennt er weder die Umgebung noch die Personen, die er vor sich hat. Und das Gespräch ist nicht irgendein x-beliebiger Plausch, sondern es geht um die berufliche Zukunft.

Nun sind es aber gerade diese ersten Sekunden und Minuten des Vorstellungsgesprächs, die die entscheidende Rolle spielen können. Eigentlich wäre es sinnvoller, wenn dem letzten Eindruck das größere Gewicht zukäme. Immerhin hat sich zu diesem Zeitpunkt die Aufregung gelegt und alle wichtigen Informationen sind ausgetauscht.

Das Bild, das der Bewerber hinterlassen hat, wenn er den Raum verlässt, sagt sicher weit mehr über ihn aus als der vielleicht etwas holprige Einstieg. Doch in der Praxis läuft es andersherum. Bekanntlich ist es eben der erste Eindruck, der zählt. Also gilt es, die Aufregung in den Griff zu bekommen und von Anfang an, noch bevor das Gespräch überhaupt richtig begonnen hat, schon einen überzeugenden Auftritt hinzulegen.

Nur: Wie kann das gelingen? Hier sind sieben Tipps für die Begrüßungsrunde beim Vorstellungsgespräch!

 

Tipp 1: Sich anmelden.

Nachdem der Bewerber die Betriebsräume betreten hat, muss er sich erst einmal orientieren. Allerdings sollte er nicht mittendrin stehenbleiben und darauf warten, bis ihn jemand anspricht. Denn wenn sich der Bewerber stillschweigend irgendwo hinstellt, bis ein Mitarbeiter auf ihn aufmerksam wird und fragt, ob er weiterhelfen kann, wirkt das nicht nur unsicher, sondern könnte sogar als Desinteresse ausgelegt werden.

Besser ist deshalb, wenn der Bewerber geradewegs die Rezeption ansteuert und sich anmeldet. Wenn er seinen Namen genannt und erklärt hat, wann er mit wem ein Vorstellungsgespräch hat, wird er entweder dazu aufgefordert, sich hinzusetzen und einen Moment zu warten. Oder er wird in den Raum geführt, in dem das Vorstellungsgespräch stattfindet.

Gibt es keine Rezeption, was vor allem in kleineren Firmen oft der Fall ist, sollte der Bewerber den ersten Mitarbeiter ansprechen, der ihm über den Weg läuft. Auch hier sollte sich der Bewerber kurz vorstellen und erklären, warum er da ist.

Dass der Bewerber aktiv werden sollte, hat zwei Gründe. Der erste Grund ist, dass es immer besser ankommt, wenn der Bewerber Eigeninitiative zeigt, als wenn er verschüchtert abwartet. Schließlich könnte es gut sein, dass es sich bei dem Mitarbeiter, den der Bewerber fragt, zufällig um seinen Gesprächspartner handelt.

Durch das offene und interessierte Auftreten kann der Bewerber dann schon die ersten Pluspunkte sammeln. Und der zweite Grund ist, dass sich der Bewerber selbst von seiner Nervosität ablenkt, während er mit seiner Anmeldung beschäftigt ist.

 

Tipp 2: Rechtzeitig reagieren.

In den meisten Fällen wird es so sein, dass der Bewerber auf seine Gesprächspartner warten muss. Wenn er dazu aufgefordert wird, sich noch kurz hinzusetzen, kann er dieser Aufforderung ruhig folgen. Allerdings sollte er aufmerksam bleiben. Mitarbeiter, die am Bewerber vorbeilaufen, sollte er wenigstens freundlich anlächeln.

Und sobald eine Person zielgerichtet auf den Bewerber zukommt und den Blickkontakt mit ihm sucht, sollte er aufstehen. Natürlich muss der Bewerber dabei nicht hastig vom Stuhl springen. Aber es wirkt äußerst unhöflich, wenn der Bewerber so vertieft in seine Unterlagen, eine Zeitschrift oder sein Smartphone ist, dass er den nahenden Gesprächspartner gar nicht bemerkt.

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Tipp 3: Auf einen festen Händedruck achten.

Sicherlich lässt sich darüber streiten, wie viel ein Händedruck tatsächlich über eine Person aussagt. Fakt ist aber, dass viele Personaler nun einmal darauf achten, wie der Händedruck ausfällt.

Streckt der Bewerber dem Personaler eine kalte und feuchte Hand entgegen oder ist der Händedruck sehr lasch, wird das gerne als Unsicherheit, mangelndes Selbstbewusstsein oder fehlendes Interesse ausgelegt. Drückt der Bewerber hingegen zu kräftig zu, wird der Personaler das als fehlendes Feingefühl oder Machtdemonstration werten.

Der Bewerber sollte seine Hand bei Bedarf also kurz und unauffällig am Hosenbein abwischen und darauf achten, dass sein Händedruck weder zu lasch noch zu fest ausfällt. Und: Der Bewerber sollte abwarten, bis der Personaler ihm die Hand entgegenstreckt. Denn der Personaler ist der Gastgeber und derjenige, der darüber entscheidet, ob es überhaupt zu einem Händedruck kommt.

 

Tipp 4: Namen einprägen.

Auf der Einladung zum Vorstellungsgespräch ist in aller Regel angegeben, mit wem der Bewerber das Vorstellungsgespräch führen wird. Den Namen dieses Gesprächspartners muss der Bewerber auf jeden Fall kennen. In vielen Fällen wird es aber nicht bei diesem einen Gesprächspartner bleiben.

Stattdessen werden an dem Vorstellungsgespräch noch ein, zwei weitere Vertreter des Unternehmens teilnehmen. Wenn der Hauptgesprächspartner dem Bewerber diese Personen vorstellt, ist höchste Aufmerksamkeit gefragt.

Denn der Bewerber sollte sich deren Namen unbedingt merken. Davon abgesehen, dass es von Interesse und Respekt zeugt, kann der Bewerber wertvolle Pluspunkte sammeln, wenn er seine Gesprächspartner immer mal wieder mit Namen anspricht.

 

Tipp 5: In der richtigen Reihenfolge begrüßen.

Bei der Begrüßungsrunde sollte der Bewerber seine Gesprächspartner nicht nur mit Namen begrüßen, sondern dabei auch auf die richtige Reihenfolge achten. Grundsätzlich gilt:

Die Begrüßung folgt der Hierarchie von oben nach unten. Zuerst wird also der ranghöchste Gesprächspartner begrüßt, danach die Gesprächspartner mit den niedrigeren Positionen. Das Geschlecht spielt dabei keine Rolle. Schließlich wäre es seltsam, wenn zuerst die Sekretärin begrüßt wird, nur weil sie eine Frau ist, und erst danach der Geschäftsführer.

Welche Position die Gesprächspartner bekleiden, erfährt der Bewerber in aller Regel bei der Vorstellung. Wichtig ist deshalb, dass der Bewerber hier genau zuhört. Ist er unsicher, konnte er sich nicht alles merken oder kann er die einzelnen Positionsbezeichnungen nicht richtig einordnen, kann er sich behelfen, indem er die Gesprächspartner von links nach rechts, so wie sie nebeneinandersitzen, begrüßt.

 

Tipp 6: Nicht „Nein“ sagen.

Gleich zu Beginn das Wort „Nein“ zu verwenden, hat einen komischen Beigeschmack. Das gilt auch dann, wenn der Bewerber lächelt und seine Antwort um ein „Danke“ ergänzt. Denn wenn der Bewerber von Anfang an etwas ablehnt, könnte der Eindruck entstehen, dass er sich auch auf das Gespräch nicht so richtig einlassen will.

Wenn dem Bewerber also beispielsweise ein Getränk angeboten wird, sollte er das mit einem „Ja, gerne. Vielen Dank.“ annehmen. Es macht nichts, wenn er an dem Wasser oder dem Kaffee im Verlauf des Gesprächs bestenfalls nippt.

Denn allein dadurch, dass er das Angebot überhaupt angenommen hat, wirkt er schon sympathischer. Zudem wäre es komisch und könnte das Gespräch stören, wenn der Bewerber später doch nach einem Glas Wasser fragt, obwohl er es vorher abgelehnt hatte.

 

Tipp 7: Auf Anweisungen warten.

Hat der Bewerber die Begrüßung hinter sich gebracht, muss er nur noch abwarten, bis er dazu aufgefordert wird, Platz zu nehmen. Auf gar keinen Fall sollte der Bewerber auf die Idee kommen, zielstrebig einen Stuhl anzusteuern und sich einfach hinzusetzen. Das wäre äußerst unhöflich und würde einen sehr schlechten Eindruck hinterlassen!

Die eigentliche Herausforderung steht dem Bewerber zwar jetzt erst noch bevor. Denn das Vorstellungsgespräch fängt nun, nach der Begrüßung und eventuell einem kurzen Smalltalk, so richtig an.

Aber seit der Ankunft des Bewerbers auf dem Betriebsgelände ist schon etwas Zeit vergangen und die Aufregung hat sich inzwischen wahrscheinlich etwas gelegt. Deshalb wird sich der Bewerber schon etwas wohler und sicherer fühlen. Und: Solange er freundlich und authentisch bleibt, kann ohnehin nicht viel schiefgehen.

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Marie Meißner, - Bewerbungscoach und Trainerin, Gerd Bachmann, - Personalentwicklung, Timor Buchert, - Personaler, sowie Ferya & Christian Gülcan, Unternehmer, Gründer diverser Firmen, Personalentscheider und Arbeitgeber/in, Redakteur/in und Betreiber/in dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zum Thema Bewerbung, Jobsuche, Berufe und Weiterbildung.

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