Häufige, aber vermeidbare Fehler im Lebenslauf, Teil I
Ein Fehler kann sich schnell in den Lebenslauf einschleichen. Und solange es sich lediglich um eine unbedeutende Kleinigkeit wie zum Beispiel ein fehlendes Komma oder einen falsch getippten Buchstaben handelt, wird der Personaler meist darüber hinwegsehen. Andere, gröbere Fehler hingegen können den eigentlich guten Eindruck zunichtemachen und dazu führen, dass sich der Bewerber selbst aus dem Rennen wirft.
Damit genau das nicht passiert, haben wir in einem zweiteiligen Beitrag häufige, aber durchaus vermeidbare Fehler im Lebenslauf zusammengetragen. Dabei beginnen wir in Teil I mit inhaltlichen Fehlern:
Inhalt
Inhaltliche Fehler im Lebenslauf
Der Lebenslauf soll den bisherigen Werdegang des Bewerbers kompakt und übersichtlich, aber zugleich lückenlos darstellen. Er soll aufzeigen, wer der Bewerber ist, was er bislang gemacht hat und was ihn sowohl fachlich wie auch persönlich auszeichnet.
Aus diesem Grund führt der Lebenslauf die persönlichen Daten, die schulische Bildung, die beruflichen Stationen und weitere Kenntnisse, Interessen und Hobbys auf.
Doch nicht jeder Werdegang verläuft geradlinig. Jeder Arbeitgeber weiß, dass Brüche und Lücken entstehen können. Tatsächlich ist ein absolut geradliniger Lebenslauf sogar eher die Ausnahme als die Regel. Für den Bewerber bedeutet das, dass er zu den Lücken stehen sollte. Es bringt nichts, irgendwelche Geschichten zu erfinden.
Auch der Ansatz, die Daten nur in Jahren und ohne Monate aufzuführen, ist ein alter Hut und wird von jedem Personaler schnell durchschaut.
Natürlich ist es von Vorteil, wenn der Bewerber längere Pausen zwischen zwei Stationen mit sinnvollen Beschäftigungen wie Praktika, Weiterbildungen, Kursen oder auch Lernen in Eigenregie füllen kann. Er muss aber damit rechnen, dass der Personaler im Vorstellungsgespräch nachfragen wird.
Hat der Bewerber in dieser Zeit nichts Berufsrelevantes gemacht, ist deshalb unterm Strich sinnvoller, bei der Wahrheit zu bleiben.
Übrigens:
War der Bewerber arbeitslos, sollte er nicht arbeitslos, sondern arbeitssuchend schreiben. Letzteres wirkt nämlich engagierter und motivierter.
Übertreibungen
Neben dem Versuch, Lücken zu vertuschen, sind offensichtliche Übertreibungen ein häufiger Fehler. Zwar soll der Lebenslauf die Stärken aufzeigen und den Bewerber in einem möglichst guten Licht präsentieren.
Aber es kann sich schnell rächen, wenn der Bewerber Kenntnisse und Fähigkeiten verspricht, die so nicht vorhanden sind. Sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift zum Beispiel kann der Personaler im Vorstellungsgespräch ganz einfach überprüfen.
Angaben ohne Aussagekraft
Die einzelnen Stationen im Lebenslauf werden zwar meist nicht als zusammenhängender Text in ganzen Sätzen, sondern nur in Stichworten beschrieben. Trotzdem oder vielmehr gerade deswegen ist umso wichtiger, aussagekräftige Formulierungen zu verwenden.
Es reicht bei einer beruflichen Station nicht aus, nur den Arbeitgeber und die Position zu nennen. Denn der Personaler kann daraus nicht ableiten, welche Aufgaben und Tätigkeiten der Bewerber genau übernommen hat und welches Fachwissen daraus resultiert.
Folglich kann sich der Personaler auch kein Bild über die vorhandenen Qualifikationen, Erfahrungen und Fähigkeiten machen. Doch genau das soll der Lebenslauf eigentlich aufzeigen.
Der Bewerber sollte also nicht den Fehler machen, es bei nichtssagenden Angaben zu belassen. Stattdessen sollte er seine wesentlichen Aufgaben, Qualifikationen und Erfolge in die Beschreibung einbeziehen.
Veralteter oder allgemeingültiger Lebenslauf
Ähnlich wie das Anschreiben sollte auch der Lebenslauf immer auf die jeweilige Stelle und den Arbeitgeber zugeschnitten sein. Doch viele Bewerber machen den Fehler, dass sie einmal einen Lebenslauf erstellen und in dieser Form für jede Bewerbung verwenden.
Am eigentlichen Werdegang ändert sich natürlich nichts. Aber jede Position hat ihre Eigenheiten. Aus diesem Grund sollte der Bewerber überlegen, welche Kenntnisse und Fähigkeiten für diese Stelle besonders wichtig sind.
Anschließend kann er die Beschreibungen seiner Stationen so anpassen, dass die gefragten Kompetenzen zur Sprache kommen. Optimal ist, wenn er dabei Begriffe verwenden kann, die in der Stellenanzeige genannt waren. Denn so entstehen Ankerpunkte, die dem Personaler ins Auge springen.
Neben einem maßgeschneiderten Lebenslauf ist auch wichtig, dass die Angaben aktuell und auf dem neuesten Stand sind. Wichtig ist also, die Daten, Kenntnisse und Erfahrungen zu überprüfen und zu ergänzen, wenn zwischenzeitlich etwas Neues dazugekommen ist.
Denn zum einen verschenkt der Bewerber womöglich wertvolle Pluspunkte, wenn er relevante Qualifikationen vergisst. Und zum anderen wirkt es wenig professionell und gewissenhaft, wenn sich der Bewerber schon bei der Bewerbung nicht die Mühe macht, sorgfältig zu arbeiten und seine Unterlagen auf Stand zu bringen.
Unwichtige Informationen
Nicht alles, was der Bewerber kann und weiß, ist für die angestrebte Stelle relevant. Der Personaler möchte anhand des Lebenslaufs einschätzen, ob der Bewerber fachlich für die ausgeschriebene Position infrage kommt.
Welche Grundschule der Bewerber besucht oder welches Praktikum er vor vielen Jahren absolviert hat, interessiert den Personaler nicht.
Auch ein Töpferkurs bringt ihm keinen informativen Mehrwert, wenn künstlerische Tätigkeiten in den Hobbybereich gehören, im Beruf aber nicht gefragt sind.
Der Bewerber sollte deshalb Prioritäten setzen und sich auf die Qualifikationen und Kompetenzen beschränken, die für den Beruf wirklich wichtig sind. Dazu gehört übrigens auch, grundlegende Kenntnisse nicht übermäßig auszuführen.
So ist es heutzutage fast selbstverständlich, dass der Bewerber die gängigen Windows-Anwendungen beherrscht. Aus diesem Grund ist es überflüssig, detailliert auf die einzelnen Programme einzugehen. Ein kurzer, zusammengefasster Hinweis reicht völlig aus.
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