Was ist CV Parsing?
Damit Arbeitsabläufe effizienter gestaltet werden können, übernehmen heutzutage Maschinen viele Aufgaben und Arbeitsschritte. Das gilt auch für Bewerbungsprozesse. Um hier die Abläufe zu vereinfachen, kommen sogenannte CV Parsing Tools zum Einsatz. Dahinter verbergen sich elektronische Programme zur Textanalyse. Doch wie genau funktionieren die Programme? Welche Vorteile bieten sie? Und worauf kommt es bei einer maschinenlesbaren Bewerbung an?
Wir klären auf!:
Was ist also CV Parsing?
CV Parsing ermöglicht, relevante Informationen aus dem Lebenslauf automatisch auszulesen und zu verarbeiten.
Dabei sind für Arbeitgeber vor allem diese Inhalte besonders relevant:
- Abschlüsse und Qualifikationen
- Berufserfahrung
- Hard Skills (fachliche Kompetenzen)
- Soft Skills (persönliche und soziale Kompetenzen)
CV Parsing Tools für Unternehmen gibt es von unterschiedlichen Anbietern. Die Programme unterscheiden sich darin, wie sie vorgehen und welche Filter sie nutzen. So durchsuchen einige Tools den Text zum Beispiel nach relevanten Schlüsselwörtern, während andere Programme eine intelligente Textinterpretation durchführen.
Doch das Ziel ist bei allen Anwendungen gleich. Es geht immer darum, die geeigneten Bewerber:innen herauszufiltern und die Prozesse gleichzeitig zu beschleunigen.
Die Bezeichnung CV Parsing setzt sich aus einer Abkürzung und einem Fachbegriff zusammen. Das Kürzel CV steht für Curriculum Vitae und ist im Englischen der gebräuchliche Begriff für den Lebenslauf. Parsing ist der englische Fachbegriff für die Analyse der Syntax, also die Auswertung des vorliegenden Textes.
Inhalt
Welche Vorteile bietet CV Parsing?
Bei einem Online-Formular müssen Sie als Bewerber:in jedes einzelne Feld ausfüllen, und das bei jeder Bewerbung von Neuem. Gerade wenn Sie viele Bewerbungen schreiben, kostet das sehr viel Zeit.
Dabei stehen die Daten und Informationen oft sowieso schon in Ihrem Lebenslauf. Eine CV Parsing Software scannt die Inhalte, die für den Arbeitgeber von Bedeutung sind, und erfasst sie automatisch. Sie sparen sich so das mühsame Ausfüllen der Formulare.
Personalabteilungen kommt ein CV Parsing Tool ebenfalls zugute. Denn auf diese Weise können die eingegangenen Bewerbungsunterlagen mit wenig Aufwand im System erfasst werden.
Ob die Bewerbung klassisch auf dem Postweg ankommt und eingescannt werden muss oder per E-Mail verschickt wurde, spielt dabei keine Rolle.
Die verschiedenen Filter gehen außerdem mit einer enormen Zeitersparnis einher. Geeignete Bewerber:innen kann das Tool schnell und einfach aufspüren, während Bewerber:innen, die die Anforderungen nicht erfüllen, direkt aussortiert werden.
Vor allem Unternehmen, die regelmäßig sehr viele Bewerbungen bekommen, können ihr Bewerbungsverfahren auf diese Weise verschlanken und effizienter machen.
Welche Nachteile hat CV Parsing?
Ein großer Minuspunkt von CV Parsing Tools ist, dass sie immer wieder auch Bewerber:innen aussortieren, die für eine Stelle geeignet und qualifiziert sind. Das passiert, wenn die Bewerbungsunterlagen nicht optimal aufbereitet sind.
Hintergrund dazu ist, dass die Tools meistens auf Algorithmen basieren, die nach bestimmten Schlüsselwörtern suchen.
Wird ein Schlüsselbegriff nicht gefunden, weil sich zum Beispiel ein Rechtschreibfehler eingeschlichen oder der Bewerber eine andere, ungewöhnliche Formulierung verwendet hat, bleibt das entsprechende Feld leer.
Daraus wird der Rückschluss gezogen, dass eine entscheidende Qualifikation oder Fähigkeit fehlt, und die Bewerbung folglich aussortiert.
Worauf kommt es bei elektronisch lesbaren Bewerbungsunterlagen an?
Um mit Ihrer Bewerbung zu punkten und neben dem Arbeitgeber auch das CV Parsing Tool zu überzeugen, sollten Sie auf ein paar Dinge achten:
Keine Rechtschreibfehler
Ein Personaler kann über einen kleinen Tippfehler oder einen Buchstabendreher hinwegsehen. Eine Software hingegen kann ein falsch geschriebenes Wort nicht zuordnen.
Weil sie den Begriff nicht erkennt, wertet sie ihn so, als wäre er nicht da. Doch möglicherweise bleiben dadurch entscheidende Felder leer. Achten Sie also unbedingt auf eine korrekte Rechtschreibung.
Auf Abkürzungen besser verzichten
Bei Abkürzungen kann es passieren, dass die Software diese gar nicht zuordnen kann oder falsch interpretiert. Besser ist deshalb, wenn Sie alle Begriffe ausschreiben.
Den Lebenslauf an die Stellenanzeige anpassen
Jede Bewerbung sollte auf das Unternehmen abgestimmt sein und einen Bezug zur Stelle haben. Bei Bewerbungen, die maschinell ausgelesen werden, ist dieser Punkt aber noch wichtiger.
Durchsucht die Software die Bewerbung nach bestimmten Schlüsselbegriffen, können Sie davon ausgehen, dass diese Schlagworte in der Stellenanzeige stehen.
Verwenden Sie in Ihrem Lebenslauf deshalb die Begriffe aus dem Inserat, um Ihre Qualifikationen und Kompetenzen zu beschreiben.
Ein schlichtes Design wählen
Ein optisch ansprechendes und originelles Design kann dabei helfen, sich von der Masse an Bewerber:innen abzuheben. Allerdings gilt das in erster Linie dann, wenn ein Mensch die Bewerbung sichtet.
Bei Bewerbungen, die von einer Maschine ausgelesen werden, kann ein aufwändiges Bewerbungsdesign zum Nachteil werden. Das liegt daran, dass professionelle Designs oft mit einer Grafiksoftware erstellt werden.
Weil dadurch der Text aber in die Grafiken eingebunden ist, können ihn viele Programme nicht auslesen. Besser ist deshalb, das Layout eher schlicht zu halten und mit einem Textverarbeitungsprogramm zu erstellen. Auch ein Textverarbeitungsprogramm bietet genug Möglichkeiten, um die Bewerbung optisch aufzupeppen.
Natürlich können Sie nicht wissen, ob ein Unternehmen ein CV Parsing Tool einsetzt oder ob nicht. Wenn ein Unternehmen aber eine Bewerberseite bereitstellt, auf der Sie Ihre Unterlagen hochladen sollen, ist ziemlich wahrscheinlich, dass die Bewerbung maschinell ausgelesen wird.
Doch davon abgesehen, sollten Sie generell auf aussagekräftige Inhalte achten und Ihre Bewerbung so gestalten, dass sie Ihre Eignung für die angestrebte Stelle in den Mittelpunkt stellt.
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