Der Schlusssatz im Bewerbungsanschreiben – Infos, Tipps und Formulierungshilfen

Der Schlusssatz im Bewerbungsanschreiben – Infos, Tipps und Formulierungshilfen

Ein gelungenes Bewerbungsanschreiben besteht nur aus ein paar Sätzen. Es bringt kurz, klar und auf den Punkt gebracht zum Ausdruck, warum der Bewerber diese Stelle will und was er dafür mitbringt.

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Es beschränkt sich auf das Wesentliche und lässt alles Überflüssige weg. Zusammen mit den Angaben zum bisherigen Werdegang aus dem Lebenslauf ergibt sich ein Bild, durch das sich das Unternehmen einen ersten Eindruck vom Bewerber verschaffen kann.

Die größte Informationsdichte ist üblicherweise im Mittel- oder besser Hauptteil des Anschreibens vorhanden. Die beiden Highlights des Anschreibens sind aber der Einleitungssatz und der Schlusssatz.

Ein griffiger, origineller Einleitungssatz sorgt für einen gelungenen Einstieg und weckt das Interesse des Personalers, weiterzulesen. Der Schlusssatz wiederum ist der Satz, der das Anschreiben abrundet. Da er der letzte Satz ist, den der Personaler liest, bleibt der Schlusssatz am ehesten im Gedächtnis haften.

Der Schlusssatz im Bewerbungsanschreiben – Infos und Tipps dazu

Viele Bewerber machen den Fehler, dass sie sich vor allem auf die Einleitung und den Hauptteil des Anschreibens konzentrieren. Natürlich ist ein gelungener Einstieg schon die halbe Miete und selbstverständlich sollten im Hauptteil alle wichtigen Infos knackig formuliert untergebracht werden.

Doch das bedeutet nicht, dass der Schlusssatz eher stiefmütterlich behandelt werden darf. Der Schlusssatz ist genauso ein wesentlicher und gleichwertiger Bestandteil des Anschreibens wie die Einleitung und der Hauptteil. Die Aufgabe des Schlusssatzes besteht darin, das Anschreiben stimmig abzurunden.

Als Abschluss des Anschreibens komplettiert er das Gesamtbild und hallt gleichzeitig am meisten nach. Im Grunde ist es wie bei einem Gespräch: Ein Gespräch kann prima gelaufen sein.

Wenn ein Gesprächspartner dann aber nach einer halbherzigen Verabschiedung aus dem Zimmer schlurft und die Tür mit lautem Knall ins Schloss fallen lässt, wird dem anderen Gesprächspartner dieses Bild im Gedächtnis bleiben. Auch beim Bewerbungsanschreiben kann der letzte Satz den guten Eindruck zunichte machen, wenn er unglücklich formuliert ist. Aber was heißt das für die Praxis?

Der Abschlusssatz sollte zum einen freundlich und höflich klingen. Zum anderen sollte er die Motivation und das Selbstbewusstsein des Bewerbers erkennen lassen. In den vorhergehenden Sätzen hat der Bewerber schließlich erklärt, warum er die Stelle haben möchte, was er zu bieten hat, was ihn zur Idealbesetzung macht und warum sich das Unternehmen für ihn entscheiden sollte.

Deshalb macht es wenig Sinn, wenn der Bewerber diese ganzen Aussagen wieder infrage stellt, indem er seinen Schlusssatz halbherzig, schüchtern oder unsicher formuliert.

Der Schlusssatz im Bewerbungsanschreiben – so besser nicht

Der Schlusssatz des Anschreibens bietet durchaus Fehlerpotenzial. Dabei gibt es ein paar typische Fallen, über die Bewerber immer wieder stolpern. Um sich zum Schluss nicht doch noch ein paar Minuspunkte einzuhandeln, sollte der Bewerber bei seinem Schlusssatz also folgende Tipps beherzigen:

Kein Konjunktiv!

Ein sehr weit verbreiteter Fehler besteht darin, einen Konjunktiv in den Schlusssatz einzubauen.

·         „Ich würde mich freuen, wenn Sie mich zum Vorstellungsgespräch einladen.“,

·         „Sehr gerne würde ich mich persönlich vorstellen.“,

·         „Für eine positive Rückmeldung wäre ich sehr dankbar.“ oder

·         „Von meiner Motivation und Leistungsbereitschaft würde ich Sie gerne bei einem persönlichen Gespräch überzeugen.“

sind Formulierungen, die zwar höflich, nett und angenehm bescheiden klingen. Im Abschlusssatz zeugen sie aber von Unsicherheit. Zudem lassen sie Zweifel daran aufkommen, ob der Bewerber wirklich so selbstbewusst und von seiner Eignung für den Job überzeugt ist, wie er zuvor erklärt hat.

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Keine Banalitäten!

Wenn nicht schon im Einleitungssatz, dann steht oft spätestens im Schlusssatz, dass sich der Bewerber der neuen beruflichen Herausforderung sehr gerne stellen möchte. Solche Informationen kann er aber getrost weglassen.

Dass der Bewerber eine neue berufliche Herausforderung sucht und sich den neuen Aufgaben gerne stellen will, ist selbstverständlich. Andernfalls würde es ja keinen Sinn machen, sich um den Job zu bewerben.

Der Bewerber muss sich am Ende auch nicht für die Aufmerksamkeit bedanken. Das Unternehmen tut ihm keinen Gefallen, wenn es die Bewerbung liest. Zudem ist der Bewerber kein Bittsteller, der um einen Job bettelt. Das Unternehmen sucht einen Mitarbeiter, der die freie Stelle möglichst optimal ausfüllen kann.

Der Bewerber bietet dem Unternehmen seine Arbeitsleistung, sein Know-how und seinen Leistungswillen an. Wenn eine Zusammenarbeit zustande kommt, profitieren im Idealfall also beide Seiten.

Dankbarkeit ist im Bewerbungsanschreiben somit fehl am Platze. Gleiches gilt für Bitten und Betteln. Auf Formulierungen wie „Für eine Einladung zum Bewerbungsgespräch bin ich ihnen sehr dankbar.“ oder „Bitte geben Sie mir Gelegenheit, mich Ihnen persönlich vorzustellen.“ sollte der Bewerber also verzichten.

Nicht zu forsch!

Ein überzeugendes und selbstbewusstes Auftreten ist gut, richtig und wichtig. Allerdings sollte es der Bewerber auch nicht übertreiben. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Bewerber zu arrogant rüberkommt.

Auch besonders kreative Formulierungen kommen oft nicht allzu gut an, denn sie lassen die Ernsthaftigkeit mitunter vermissen. Auf psychologische Tricks und subtile Steuerungsversuche sollte der Bewerber ebenfalls besser verzichten.

Personaler sind psychologisch oft besser geschult, kennen die gängigen Verkaufs- und Marketingtricks und empfinden es häufig als wenig amüsant, wenn der Bewerber ihre Entscheidung vorwegnehmen will.

Mit Schlusssätzen wie „Ich freue mich auf unser baldiges Kennenlernen.“, „Wann kann ich den Beweis antreten, dass ich der/die Richtige für die ausgeschriebene Stelle bin?“ oder „Ich erwarte Ihren Anruf!“ wird der Bewerber vermutlich keine Pluspunkte sammeln können.

Der Schlusssatz im Bewerbungsanschreiben – ein paar Formulierungshilfen

Die schriftliche Bewerbung ist der erste Schritt auf dem Weg zum neuen Job. Durch seine Bewerbung stellt sich der Bewerber vor und vermittelt dem Unternehmen einen ersten Eindruck von sich und seinem Können.

Gleichzeitig möchte er, dass seine Bewerbung die erste Runde übersteht und er in die nähere Auswahl kommt. Der Bewerber möchte also das Interesse des Unternehmens wecken, ihn persönlich kennenzulernen.

Dieses Ziel, die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch, kann der Bewerber in seinem Schlusssatz ruhig ansprechen, entweder direkt oder auch nur indirekt.

Hier ein paar Beispiele, wie der Bewerber sein Bewerbungsanschreiben beenden kann:

·         Konnte ich Ihr Interesse an einem persönlichen Kennenlernen wecken? Dann freue ich mich auf Ihre Einladung dazu.

·         Für ein Vorstellungsgespräch stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.

·         Sehr gerne stehe ich Ihnen in einem persönlichen Gespräch Rede und Antwort.

·         Über eine positive Rückmeldung von Ihnen freue ich mich sehr.

·         Noch offene Fragen beantworte ich Ihnen gerne bei einem persönlichen Kennenlernen. Über eine Einladung hierzu freue ich mich.

·         Gerne überzeuge ich Sie in einem Bewerbungsgespräch davon, dass Sie mit mir eine motivierte Unterstützung für Ihr Team gewinnen.

·         Ich freue mich, wenn Sie mir Gelegenheit geben, Ihren ersten Eindruck von mir in einem persönlichen Gespräch zu vervollständigen.

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Unter den Schlusssatz kommen noch die Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“ und darunter die handschriftliche Unterschrift.

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Marie Meißner, - Bewerbungscoach und Trainerin, Gerd Bachmann, - Personalentwicklung, Timor Buchert, - Personaler, sowie Ferya & Christian Gülcan, Unternehmer, Gründer diverser Firmen, Personalentscheider und Arbeitgeber/in, Redakteur/in und Betreiber/in dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Ratgeber zum Thema Bewerbung, Jobsuche, Berufe und Weiterbildung.

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